Heftverantwortung: Anja Hartung-Griemberg, Hans-Dieter Kübler
Abstract
Die etablierte Politik dürfte gemeinhin von Seiten der (staatlichen bzw. politischen) Institutionen auf allen Ebenen (Länder, Bund, supranationale Institutionen), der Medien und auch den Organisationen der Zivilgesellschaft primär als Angebots- und/oder Daseinsvorsorgepolitik verstanden werden, also danach, was ‚Politik‘ tun kann, um Medien-(nutzungs-)bedürfnisse Älterer angemessen zu erfüllen hinsichtlich der material-technischen Infrastruktur, der Inhalte/Programme, der Resonanz, Akzeptanz und der subjektiven Kompetenzen. Solche Frage stell(t)en sich mit dem Aufkommen jeden neuen Mediums jeweils neu, wurden und werden entsprechend, in diversen Qualitäten und Graden, beantwortet. Mit der anhaltenden Überalterung postindustrieller Gesellschaften werden sie gewissermaßen, wenn auch latent, allgemeingültig, denn jede Medienpolitik richtet sich – ob explizit oder unausweichlich – an die größte Population der Älteren (wie immer man sie definiert). Vielfach wird übersehen, dass Ältere selbst aktive Medienpolitik betrieben: Je höher der Status, umso älter sind meist die Entscheidungsträger, zumal bei traditionellen Medien, seien sie privat oder öffentlich-rechtlich organisiert.
Der Konnex „Ältere, Politik und Medien“ stellt also ein ausgesprochen komplexes Themenfeld dar, das auch in der Forschungspraxis bislang nur ausgesprochen zaghaft betreten wurde. Insofern
zeichnet die Befund- und damit Erkenntnislage ein ausgesprochen nebulöses Bild. Intention des Schwerpunktheftes ist es, einige thematische Relevanzen, Fragen und Herausforderungen aufzuzeigen und
damit die weiterführende Auseinandersetzung anzuregen.
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